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Arzneimitteltherapie

artemisia

Woraus bestehen die verwendeten Arzneimittel?

Die traditionell chinesischen Arzneimittel bestehen hauptsächlich aus Kräutern und Pflanzenteilen, aber auch aus mineralischen und tierischen Stoffen. Vom Aussterben bedrohte Tiere werden von geprüften Herstellern nicht verwendet.

Stellenwert der Arzneimitteltherapie

Die Arzneimitteltherapie wird in China wesentlich häufiger eingesetzt als die Akupunktur. Auch hierzulande setzt sie sich zunehmend vor allem bei der Therapie komplexer, chronischer Erkrankungen durch. Aber auch in akuten Fällen kann sie Erstaunliches leisten.

Die Qual der Wahl bei der Verschreibung

Allerdings: da die Arzneien sehr intensiv wirken, gehören sie nur in die Hände erfahrener Praktiker. Wenn man bedenkt, dass es gut sechstausend verschiedene Substanzen gibt, wovon – je nach Überlieferungslinie – 300 bis 600 regelmäßig verschrieben werden, sollte man schon wissen, was man tut. Nicht umsonst dauert eine ernsthafte TCM-Arzneimitteltherapie-Ausbildung in Asien mehrere Jahre.

Dosierung für Europäer

Europäer reagieren im Allgemeinen empfindlicher auf die Arzneigaben als Asiaten. Daher wird die Dosierung entsprechend reduziert und man sollte nicht zu viele unterschiedliche Einzeldrogen miteinander mischen, damit die Rezeptur nicht zu unübersichtlich wird bzw. den Organismus nicht überfordert.

In welcher Form werden die Arzneien eingenommen?

Verwendet werden Abkochungen (Dekokte) von Rohdrogen sowie Granulate in Pulverform, die im Gegensatz zu ersteren in der Handhabung sehr unkompliziert sind. Man rührt sie einfach in etwas warmes Wasser ein und trinkt das Gemisch wie einen Kräutertee.

Was bewirken die Arzneien?

Ähnlich wie in der westlichen Pflanzenheilkunde kann man acht therapeutische Ansätze bei der Verwendung der Arzneien unterscheiden:

  • Anregung der Schweißproduktion, Ausleitung über das Schwitzen
  • Ausleitung über Erbrechen und Schleimauswurf
  • Ausleitung über Darm und Harnblase
  • Aufbrechen von Verschlackungen – Zerstreuen von Lymph- und Blutstau
  • Erwärmen
  • Kühlen
  • Aufbau von Geweben, Säften und Energiereserven
  • Harmonisierung von Energiefluss und Disharmonien.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Je nach Rezeptur sind vorübergehende Befindlichkeitsstörungen wie Durchfall, Benommenheit, leichte Übelkeit oder vermehrtes Schwitzen im Sinne einer therapeutisch beabsichtigten Ausleitung und Entgiftung möglich. In der Regel veschwinden diese Erscheinungen aber nach ein paar Tagen. Sollten sie anhalten, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Therapeuten in Verbindung.

Ernstzunehmender sind allergische Reaktionen, zum Beispiel in Form von Bläschen- oder Quaddelbildung auf der Haut. In diesem Fall sollte die Arznei nicht weiter eingenommen werden und so bald wie möglich der behandelnde Arzt aufgesucht werden.

Sollten Sie an Allergie(n) leiden, teilen Sie uns dies bitte bei Ihrem Besuch vor einer etwaigen Arzneimittelverschreibung mit, um Unnannehmlichkeiten zu vermeiden.